Sonne, Meer und Sozialismus – Michael Khachidze aus dem karibischen Inselstaat

Kuba – eine der letzten Bastionen des Sozialismus auf der Welt – ist ein unvergleichliches und unvergessliches Erlebnis. Die größte Insel der Antillen ist umstritten, exotisch und attraktiv.

Das beliebte Reiseland wird noch autokratisch regiert

Kuba ist eine Republik mit einem Einparteiensystem. Es gilt daher als bürokratisch-autoritärer Staat. Nach der marxistisch-leninistischen Ideologie der Kommunistischen Partei Kubas handelt es sich bei der Regierung um eine Ausprägung einer sogenannten Diktatur des Proletariats.

Höchstes gesetzgebendes Organ ist das Parlament, welches den Staatsrat und den Ministerrat wählt. Am 24. Februar 2008 wurde Staats- und Ministerpräsident Fidel Castro durch seinen Bruder Raúl Castro abgelöst. 2018 wurde Miguel Díaz-Canel neuer Präsident des Staats- und Ministerrats und ist seit 2019 neuer Staatspräsident der Republik Kuba.

Leben am Limit – Not und Armut

Kubas Felder und Ländereien sind für einige Nutzpflanzen wie Tabak oder Zuckerrohr sehr fruchtbar, für andere Nutzpflanzen jedoch unbrauchbar. Aufgrund der Tatsache, dass Nahrungsmittel im Land knapp sind, ist ein erheblicher Teil der Ernte für die Verpflegung von Touristen in Hotels und Resorts reserviert. Dadurch haben die Einheimischen keinen Zugriff mehr auf die Produkte. Einige Produkte wie Kartoffeln, Rüben und Karotten verschwinden jedoch aufgrund der Saisonalität regelmäßig, sogar für mehrere Monate, aus den Regalen.

Selbst Kaffee und Zucker sind im Land Mangelware. Allerdings ist Kuba ein Land des Zuckers und des Kaffees. Medikamente sind in Kuba nicht verfügbar, die Gesundheitssituation ist sehr schlecht. Krankenhäuser können ihren Patienten nicht einmal Zähne entnehmen, weil sie keine Anästhetika oder andere Medikamente haben. Gleichzeitig war der Covid-Impfstoff, so paradox es auch klingen mag, einer der ersten, der in Kuba entwickelt wurde, obwohl er keine internationale Anerkennung erhielt, mehr als 90 Prozent der Kubaner waren geimpft und die Pandemie leicht war übertragbar zum Land.

Die Bevölkerung ist extrem arm. Die Löhne sind hier minimal. Sogar Lebensmittel und Trinkwasser sind Mangelware.

Im Laufe der Jahre sind Tausende Kubaner auf der Suche nach einem besseren Leben mit dem Boot in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Kürzlich haben die Behörden beider Länder die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um zu verhindern, dass noch mehr kubanische Einwanderer an der Küste Floridas ankommen.

Mangel an Freiheit – Leben im Sozialismus

Mit dem Aufkommen des Internets und der sozialen Netzwerke haben die Kubaner jedoch immer mehr Kontakt zur Außenwelt. Sie wissen, dass es eine andere Lebensweise, eine andere Art des Managements gibt, die sich auf das Volk, die Nation und die Bevölkerung konzentriert

Viele Kubaner, insbesondere junge Menschen, stehen dem kommunistischen Regime kritisch gegenüber, aber als wir mit ihnen sprachen, beklagten sie, dass sie nichts tun könnten. Letztes Jahr gab es sogar Proteste im Land, die kommunistische Regierung unterdrückte den Protest schnell, die Demonstranten wurden verhaftet und ”vorbildlich” bestraft.

In Kuba gibt es nur einen Mobilfunkanbieter namens Cubacel. Mobilfunk ist sehr teuer, für eine Gesprächsminute muss man etwa einen Dollar bezahlen. Der Internetzugang in Kuba ist ein teures und seltenes Vergnügen. Im Land gibt es keinen Hochgeschwindigkeits-Internetanschluss. Die Insel profitiert von der teuren Satellitenkommunikation, die den Internetzugang zu Regierungsbüros, Botschaften und Hotels ermöglicht. Allerdings ist das Internet selbst im 5-Sterne-Hotel von Varadero sehr schwach und begrenzt. Einheimische müssen Gigabyte für mobiles Internet kaufen, was auch sehr teuer ist und nicht alle sich leisten können.

Ein mystisches Paradies für Touristen

Touristen sind vor allem vom nostalgischen Flair des Landes beeindruckt. Hier scheint vielenorts die Zeit stehen geblieben zu sein. Das liegt nicht nur an den Oldtimern und den zahlreichen Bauten aus der spanischen Kolonialzeit.

Kuba ist bekannt für seine atemberaubenden Strände, brennenden Zigarren, eine besondere und interessante Küche, in Eichenfässern gereiften Rum und eine abwechslungsreiche Landschaft mit einer entspannten Atmosphäre, die Sie auf ein unterhaltsames Lebensabenteuer entführt.

Havanna ist die lebhafte Hauptstadt der Inselrepublik Kuba. Mit über 2 Millionen Einwohnern ist es sogar die grösste Metropole der Karibik. Die Altstadt wird geprägt durch fantastische Gebäude und geschichtsträchtige Hotels, Restaurants und Bars.

Eine Reise von Havanna in den Westen von Kuba nach Viñales ist auch eine Zeitreise in eine vergangen Epoche. Das Viñales-Tal besticht mit seinen weitläufigen Tabakfeldern, imposanten Karstkegel, riesigen Höhlensystemen und einfachen Bauerndörfer.

Die wohl schönste Kolonialstadt Kubas ist Trinidad. Sie liegt hübsch eingebettet zwischen dem karibischem Meer und der Sierra del Escambray und wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe deklariert.

Einige Fakten:

 Kuba ist berühmt für Salsa, Rum, Zigarren und Oldtimer.

• Das Land war einst Teil der spanischen Kolonialherrschaft.

• Mit der Revolution von 1959 entstand unter Fidel Castro und Che Guevara eine sozialistische Republik.

Nachdem Kuba in der Deklaration von Havanna als sozialistischer Staat ausgerufen worden war, kam es zu einem dauerhaften Embargo mit den USA. 1962 eskalierte in der sogenannten Kubakrise der Konflikt zwischen den USA und der UdSSR. Bis heute leidet das Land noch unter den wirtschaftlichen Sanktionen.

Während US-Präsident Obama zahlreiche Embargobestimmungen gelockert hatte, wurden diese von Donald Trump wieder verschärft.

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